Was ist Influenza?
Die Influenza, auch „echte Grippe“ genannt, ist eine akute Erkrankung der Atemwege, die durch Grippeviren hervorgerufen wird. Im Gegensatz zu einer Erkältung oder einem grippalen Infekt handelt es sich hierbei um eine ernsthafte, potenziell lebensbedrohliche Krankheit.
In Deutschland treten Grippewellen meist in den Wintermonaten nach dem Jahreswechsel auf. Sie unterscheiden sich in ihrer Ausbreitung und Schwere von Jahr zu Jahr. Da sich Influenzaviren ständig verändern und neue Varianten bilden, kann man im Laufe des Lebens mehrfach erkranken. Aus diesem Grund wird der Impfstoff jedes Jahr neu angepasst.
Übertragungswege der Grippeviren
Die Grippe ist hoch ansteckend. Beim Husten, Niesen oder auch beim Sprechen gelangen winzige Tröpfchen mit Viren in die Luft. Diese können von Personen in der Umgebung eingeatmet werden.
Darüber hinaus erfolgt eine Ansteckung häufig über die Hände: Gelangen virushaltige Sekrete an die Haut und berührt man anschließend Augen, Nase oder Mund, dringen die Viren über die Schleimhäute in den Körper ein.
Grippeviren können auch auf Gegenständen wie Türklinken, Handläufen oder Haltestangen überleben. Von dort gelangen sie über die Hände leicht weiter – und schließlich in den Körper.
Typische Krankheitszeichen
Ein Drittel der Erkrankungen beginnt plötzlich und heftig: Fieber, Halsweh, trockener Husten sowie Kopf-, Muskel-, Rücken- oder Gliederschmerzen sind typisch.
Bei älteren Menschen zeigen sich die Symptome manchmal abgeschwächt und ähneln eher einer Erkältung.
In unkomplizierten Fällen bessern sich die Beschwerden meist innerhalb von 5 bis 7 Tagen. Der Husten kann jedoch länger anhalten.
Der Krankheitsverlauf ist individuell sehr unterschiedlich: von milden Beschwerden bis hin zu schweren, lebensbedrohlichen Verläufen. Häufige Komplikationen sind Lungenentzündungen; bei Kindern können Mittelohrentzündungen auftreten. Selten kommt es zu Entzündungen des Gehirns oder Herzmuskels.
Ansteckungsdauer und Inkubationszeit
Erste Krankheitszeichen treten in der Regel 1 bis 2 Tage nach der Infektion auf.
Ansteckend ist man bereits einen Tag vor Auftreten der Symptome und bis zu eine Woche danach.
Kinder sowie Menschen mit geschwächtem Immunsystem können Viren auch länger ausscheiden.
Wer gilt als Risikogruppe?
Besonders gefährdet für einen schweren Verlauf sind:
- ältere Menschen
- Schwangere
- Personen mit chronischen Vorerkrankungen oder geschwächtem Immunsystem
Verhalten im Krankheitsfall
Vermeiden Sie engen Kontakt zu anderen Personen, vor allem zu Babys, Kleinkindern, Schwangeren und Menschen mit Vorerkrankungen.
Bleiben Sie während der akuten Krankheitsphase zuhause und halten Sie Bettruhe.
Lüften Sie regelmäßig die Räume.
In der Regel werden nur die Symptome behandelt. Bei schwereren Beschwerden suchen Sie bitte ärztliche Hilfe auf. In besonderen Fällen kann der Arzt antivirale Medikamente verschreiben. Diese wirken am besten, wenn sie innerhalb der ersten 48 Stunden nach Krankheitsbeginn eingenommen werden.
Wichtig: Antibiotika helfen nicht gegen Viren, sie werden nur bei zusätzlichen bakteriellen Infektionen eingesetzt.
Vorbeugung und Schutz
Impfung
Der wirksamste Schutz vor Influenza ist die jährliche Grippeimpfung, idealerweise im Oktober oder November. Der Impfstoff wird jedes Jahr neu auf die erwarteten Virusvarianten abgestimmt.
Die STIKO empfiehlt die Impfung besonders für:
- Menschen ab 60 Jahren
- Schwangere (ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel, bei Vorerkrankungen schon früher)
- Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit chronischen Erkrankungen (z. B. Atemwege, Herz-Kreislauf, Diabetes, Leber, Niere, neurologische Erkrankungen, geschwächtes Immunsystem)
- Bewohnerinnen und Bewohner sowie Personal in Alten- und Pflegeheimen
- Menschen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko, z. B. medizinisches Personal oder Beschäftigte mit viel Publikumsverkehr
Hygienemaßnahmen
- Regelmäßig Hände gründlich waschen und sorgfältig abtrocknen.
- Körperkontakt wie Händeschütteln vermeiden.
- Abstand zu hustenden oder niesenden Personen halten.
- Im Krankheitsfall enge Kontakte zu Mitmenschen möglichst meiden.