Pneumokokken - Gefahr für Atemwege und mehr

Was sind Pneumokokken?

Pneumokokken sind Bakterien (Streptococcus pneumoniae), die beim Menschen unterschiedliche Infektionen hervorrufen können. Viele Menschen tragen die Bakterien zeitweise im Nasen-Rachen-Raum, ohne selbst krank zu werden. Wird das Immunsystem jedoch geschwächt, können Pneumokokken schwere Erkrankungen auslösen.

Die Erkrankung reicht von harmloseren Infektionen wie Mittelohr- oder Nasennebenhöhlenentzündungen bis zu ernsthaften Krankheitsbildern wie:

  • Lungenentzündung
  • Hirnhautentzündung (Meningitis)
  • Blutvergiftung (Sepsis)

Besonders gefährdet sind kleine Kinder, ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Abwehrsystem.

Wie werden Pneumokokken übertragen?

Die Bakterien verbreiten sich hauptsächlich von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion etwa beim Husten, Niesen oder engen Sprechen.

Viele Menschen sind stille Träger: Sie haben die Bakterien im Rachen, ohne selbst krank zu sein, können sie aber weitergeben.

In Gemeinschaftseinrichtungen wie Kitas, Schulen oder Pflegeheimen ist das Risiko der Ansteckung besonders hoch.

Krankheitszeichen

Die Symptome hängen stark davon ab, welche Körperregion betroffen ist:

  • Lungenentzündung: plötzliches Fieber, Schüttelfrost, Husten, Atemnot, Brustschmerzen
  • Mittelohrentzündung (häufig bei Kindern): Ohrenschmerzen, Fieber, eingeschränktes Hören
  • Nasennebenhöhlenentzündung: Kopfschmerzen, Druckgefühl im Gesicht, verstopfte Nase
  • Hirnhautentzündung (Meningitis): starke Kopfschmerzen, Nackensteife, Lichtempfindlichkeit, Bewusstseinsstörungen
  • Blutvergiftung (Sepsis): hohes Fieber, Schüttelfrost, schlechter Allgemeinzustand bis hin zum Kreislaufversagen

Der Krankheitsverlauf kann mild, aber auch lebensbedrohlich sein. Besonders gefürchtet sind bleibende Schäden wie Hörverlust nach einer Meningitis.

Wer ist besonders gefährdet?

  • Kleinkinder unter 2 Jahren
  • Menschen ab 60 Jahren
  • Personen mit chronischen Erkrankungen (z. B. Herz- oder Lungenerkrankungen, Diabetes, Nieren- oder Lebererkrankungen)
  • Menschen mit geschwächtem Immunsystem
  • Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen

Was tun bei einer Erkrankung?

Bei Verdacht auf eine Pneumokokken-Infektion sollte unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.

Schwere Erkrankungen werden mit Antibiotika behandelt. Da jedoch manche Bakterienstämme resistent sind, ist eine gezielte Therapie wichtig.

Frühzeitige Behandlung kann Komplikationen verhindern und Leben retten.

Schutz vor Pneumokokken

Impfung

Der wirksamste Schutz ist die Impfung. Sie senkt das Risiko schwerer Krankheitsverläufe erheblich.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Pneumokokken-Impfung für:

  • alle Kinder (Grundimmunisierung ab dem Säuglingsalter)
  • alle Personen ab 60 Jahren
  • Erwachsene mit bestimmten chronischen Krankheiten oder geschwächtem Immunsystem

Hygiene

  • Hände regelmäßig waschen
  • engen Kontakt zu Erkrankten vermeiden
  • Räume regelmäßig lüften