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Titelfoto: Fahrradfahrer auf dem Deich Titelfoto: Ansicht des Ausländeramtes Titelfoto Kreis Kleve Titelfoto: Ansicht der Kreisverwaltung in Kleve

26.10.2023

Neuer Verbund wird Menschen mit psychischen Erkrankungen unterstützen

Träger der Hilfen für Menschen mit einer oder mehreren psychischen Beeinträchtigungen machen sich auf den Weg, den Gemeindepsychiatrischen Verbund Kreis Kleve zu gründen

Kreis Kleve – Der Kreis Kleve macht sich auf den Weg, einen Gemeindepsychiatrischen Verbund (GPV) zu gründen. Unter diesem Titel schließen sich Träger der Hilfen für Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung zusammen. Zum Start haben 30 Partner ihr eindeutiges Interesse bekundet, den neuen Verbund zu gründen, weitere sind eingeladen, sich anzuschließen. Eine Arbeitsgruppe wird die bereits weit fortgeschrittene Kooperationsvereinbarung bis Jahresende finalisieren. Anfang des Jahres 2024 folgt dann voraussichtlich die konstituierende Sitzung.

Der GPV richtet sich – nach der Internationalen Klassifikation der Krankheiten – an Menschen mit sogenannten „F-Diagnosen“ wie beispielsweise Depressionen, Ängste, Suchtproblematiken, Schizophrenie, aber auch demenzielle Erkrankungen. Zu den Anbietern von Hilfsangeboten zählen Kliniken, private Vereine und Verbände sowie Selbsthilfegruppen. Sie alle werden künftig im GPV eng zusammenarbeiten, sich austauschen und gemeinsame Projekte anstoßen.

„Sie alle leisten in Ihren Berufsfeldern und Einrichtungen täglich eine erfolgreiche, wichtige und unverzichtbare Arbeit unmittelbar für die Menschen. Damit meine ich nicht nur den herausfordernden und manchmal auch belastenden Dienst an und vor allem für kranke Menschen. Ihre anspruchsvolle Arbeit unterstützt und entlastet auch die Angehörigen und die Gesellschaft im Ganzen. Hierfür bedanke ich mich bei Ihnen im Namen der Bürgerinnen und Bürger des Kreises Kleve und auch persönlich sehr herzlich“, sagte Landrat Christoph Gerwers.

Dieter Schax und Stefan Corda-Zitzen, Vorstandsmitglieder der Bundesarbeitsgemeinschaft Gemeindepsychiatrischer Verbünde sowie aktiv in bereits bestehenden Verbünden im Kreis Viersen und der Stadt Mönchengladbach, warben auf der Auftaktveranstaltung für die Gründung im Kreis Kleve. Sie beantworteten die Fragen der interessierten Gäste und gaben Einblicke in die praktische Umsetzung.

Ziel des GPV ist es, die einzelnen Akteure zu vernetzen und damit Expertise und Hilfsangebote kreisweit zu bündeln. Den Betroffenen sollen dadurch wohnortnah individuelle, personenzentrierte Hilfsangebote ermöglicht werden. Diese betreffen die psychosoziale und psychiatrische Versorgung ebenso wie Wohnen, Tagesgestaltung sowie soziale und berufliche Integration. Insbesondere Menschen mit einem komplexen, vielschichtigen Erkrankungsbild erhalten durch eine gemeinsame Hilfeplanung eine umfassende Unterstützung. „In allen beteiligten Organisationen leisten die Mitarbeitenden hervorragende Arbeit. In Zeiten von Fachkräftemangel, Zeit- und Ressourcen-Knappheit ist es sinnvoll, sich zusammenzuschließen und das vorhandene Wissen zu bündeln“, sagt Margaretha Nissing. Bei der GPV-Projketkoordinatorin laufen im Fachbereich Gesundheit des Kreises Kleve die Planungen der neuen Organisation zusammen. Das Projekt ist durch finanzielle Mittel des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

Daneben sollen gemeinsame Veranstaltungen, Informations- und Fortbildungsangebote Teil des GPV-Angebots sein, um auch die Öffentlichkeit für das Thema seelische Gesundheit zu sensibilisieren.

Auftakt zur Gründung eines Gemeindepsychiatrischen Verbunds im Kreis Kleve: Landrat Christoph Gewers (v.r.), Projektkoordinatiorin Margaretha Nissing sowie Dieter Schax und Stefan Corda-Zitzen, Vorstandsmitglieder der Bundesarbeitsgemeinschaft Gemeindepsychiatrischer Verbünde. Foto: © Kreis Kleve